Was macht einen professionellen Fotografen aus?

Ist es das teure Equipment? 

Wohl kaum – oder wird man bereits ein besserer Koch, wenn man nur teure Töpfe und Pfannen verwendet? Zwischenzeitlich gibt es immer mehr Vollformat-Kameras, die sich ambitionierte Hobby-Fotografen leisten können. In modernen Kameras finden sich zudem immer mehr Funktionen, die früher noch teuren Profi-Kameras vorbehalten waren.

Ist es das Beherrschen der Technik?

Natürlich muss die Kamera beherrscht werden, um ein technisch einwandfreies Bild aufzunehmen – aber genügt das? Die Bedienung moderner Kameras ist mittlerweile kein Hexenwerk mehr und die Qualität von Smartphone-Kameras zeigt, dass gute Fotos auch spontan und ohne Handbuch gelingen können.

Ist es die fotografische Ausbildung?

Ohne Zweifel ist eine Fachausbildung ein deutlicher Hinweis auf die Professionalität eines Fotografen. Daneben gibt es aber auch viele Fotografen, die sich das nötige Fachwissen autodidaktisch angeeignet haben und in einigen Fällen ihr Hobby erfolgreich zum Beruf machen konnten.

Was macht dann einen guten Fotografen aus?

Ohne Frage ist theoretisches Wissen über die Fotografie und die Technik wichtig. Ein guter Fotograf weiß um die Wirkung von Blende, Belichtungszeit und ISO-Wert und wird sich daher niemals allein auf die Kamera-Automatik verlassen. Denn: Es ist der Fotograf, der das Bild macht und nicht die Kamera! Eine Profi-Kamera allein macht also noch kein professionelles Bild.

Dazu muss der Fotograf viele Faktoren wie z.B. das Licht, die Location (Umgebung) und im Falle der Menschenfotografie auch das Posing (die Körperhaltung und die Körpersprache) berücksichtigen und sich im Vorfeld bereits intensiv mit diesen Punkten beschäftigen. Einfach mal mit der (teuren) Kamera abzudrücken erzeugt dann lediglich einen hochauflösenden Schnappschuss.

Während ein professionelles Model aufgrund der Übung und Erfahrung absolut sicher im Posing ist, setzt man sich im Alltag oder auch im Business eher selten damit auseinander, wie man auf Bildern vorteilhaft rüber kommt. Und wer kennt das Problem „wohin mit den Händen?“ nicht?

Ein guter Fotograf zeichnet sich daher nicht nur durch theoretisches Wissen aus, sondern beschäftigt sich intensiv mit der Bildkomposition: er entwickelt sozusagen einen fotografischen Blick und weiß um die Wirkung der richtigen Körperhaltung und der Details im Bild. Idealerweise findet er im Laufe der Zeit seinen eigenen fotografischen Stil mit Wiedererkennungswert.

Da ich mich stets weiter entwickeln möchte, höre ich nicht auf mich selbständig weiterzubilden. Auch als geübter Fotograf und Workshop-Trainer hat man nie ausgelernt. Ich bin der Meinung, dass man dann viel lernt und sich verbessert, wenn man stets neugierig bleibt und seine Komfort-Zone regelmäßig verlässt. Daher bleibt es bei mir nicht nur bei der theoretischen Fortbildung; ich probiere zudem gerne bei freien Projekten neue Bild-Ideen und Ansätze aus, damit meine Bilder immer besser werden – denn bekanntlich gibt es ja nichts, was man nicht verbessern könnte…

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